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Schachfreunde Ochtendung beweisen Bezirksklassereife

Vor der Saison herrschte etwas Ratlosigkeit ob nach den Erfahrungen des Vorjahres, 4 Mannschaftspunkten und gemeinsam mit der SC TS Polch, gegen die man zumindest zwei mal Unentschieden spielen konnte, auf dem letzten Platz die Reise nun in der Bezirksklasse weitergehen oder der Gang zurück in die A-Klasse angetreten werden sollte.

In früheren Jahren und mit den regulären 10 Mannschaften hätte jeder von uns Platz 5 gerne genommen, wenn dies aber gleichbedeutend mit der sprichwörtlichen roten Laterne ist, erscheint diese Überlegung völlig berechtigt.

Unterstützt durch das neu eingeführte Gastspielrecht, aber auch motiviert durch die neu in die Liga aufgestiegenen Teams der SC Brohltal Weibern und SF Nickenich III haben wir uns letztlich doch dazu entschieden der höchsten Spielklasse im Bezirk Rhein-Ahr-Mosel eine Chance zu geben.

Nach 4 Spieltagen und den ersten zwei Mannschaftssiegen sollte zur Winterpause klar sein, dass wir keine Laufkundschaft und erst recht kein Freilos sind. Nachdem zum Saisonstart gegen die starke SV Mendig-Mayen zwar Nils Schuck gegen Ralf Spreemann einen Sieg und Mannschaftsführer Niklas Roth ein Remis an Brett 4 gegen Knut Scholl erkämpfen konnte, der Rest der Mannschaft aber etwas unter die Räder kam, ging es in der Folge stetig bergauf. Nach dem freien, zweiten Spieltag wegen ungerader Mannschaftsanzahl gab es dann das Wiedersehen mit Polch am 10.11. bei dem der Vorsitzende Markus Höblich dann sein Brett zur Verfügung stellte, damit Vereinsmeister und weltenbummelndes Eigengewächs Aljoscha Böhm die Mannschaft erstmals unterstützen konnte. Wenn die Gäste auch nicht in nomineller Bestbesetzung antreten konnten, ergab sich dennoch im Mittel ein saftiger Wertungspunktevorsprung. Am Ende gilt unter Schachspielern aber die alte Weisheit, dass jedes Spiel erst gespielt werden muss und weil an diesem Tag einfach alles lief, konnten die Bretter 3 (Leo von Elmpt gegen Jürgen Klebe), 4 (Niklas Roth gegen Mick Schäfer) und 6 (Aljoscha gegen Helmut Schneider) allesamt gewonnen werden. Dazu erkämpfte Friedel Schütz an 1 gegen Helmut Bürger, Nils Schuck an 2 gegen Rudolf Appelhans und Armin Herhaus an Brett 5 gegen Harm Nordmann ein Unentschieden, so dass wirklich jeder etwas zählbares zum 4,5 zu 1,5 Sieg beitragen konnte.

Am vierten Spieltag ging dann die Reise ins Brohltal nach Weibern. Das Ochtendung in der Berichterstattung im Vorfeld von den Gastgebern nach dem sehr respektablen Unentschieden gegen Tabellenprimus Mendig-Mayen noch als leichterer Gegner bezeichnet wurde, lies durchaus zusätzliche Motivation aufkommen aber wer wird schon nicht gerne unterschätzt? An Brett 4 kam es zum Duell der beiden Vorstandsvorsitzenden Markus Höblich und Mathias Koslowski. Die Partie ebbte nach einem etwas wilden Start in ein sehr remislastiges Mittelspiel, so dass hier die Kontrahenten als erstes eine friedliche Einigung auf Remis erzielen konnten. Das es zu diesem Zeitpunkt auch an Brett 3 zwischen Leo von Elmpt und Erwin See nach einer Punkteteilung aussah und die Bretter 5 und 6 tendenziell einen Vorteil für Ochtendung erahnen ließen, machte den ersten halben Punkt eher zum Vor- als zum Nachteil für das Team aus dem Maifeld. Von da an ging es Schlag auf Schlag. Leo und Erwin erkannten die Aussichtslosigkeit der Stellung und remisierten, Aljoscha gelang es die letzte Schwerfigur seines Gegners Mike Kutzner in einen Bauern-Läufer-Käfig zu sperren, so dass dieser die Partie aufgab und Niklas Roth konnte Robert Damiani von der materiellen wie auch positionellen Überlegenheit seiner Stellung überzeugen. Nachdem an Brett 1 aber Pietro Gaudenti gegen Friedel Schütz einen Vorteil in den Sieg ummünzen konnte, blieb beim Stand von 3 zu 2 nur noch die Frage ob es ein Sieg oder Unentschieden für Ochtendung werden würde. Nils Schuck spielte an Brett 2 gegen Wolfgang Kutzner die mit Abstand längste Partie des Tages. Auch wenn Wolfgang zwischendurch die vielversprechendere Stellung hatte, gelang es Nils beständig dagegen zu halten. Als Wolfgang nach mehreren Angriffsversuchen aber Material vom Brett nahm wurde die Stellung immer deutlicher zu einem Unentschieden. Zwar versuchte der Weiberner Spieler wirklich alles um das Ergebnis der Mannschaftswertung umzubiegen, weil seier Mannschaft ein Remis nicht reichen würde aber Nils wehrte einfach alles bis zur folgerichtigen, dreifachen Stellungswiederholung ab.

3,5 zu 2,5 gegen einen starken Gegner und 4 Team-Punkte aus 3 Begegnungen sind in dieser starken Liga ein deutlicher Achtungserfolg und zeigen, dass die Entwicklung des Vereins weiter geduldig aber stetig bergauf geht. Beachtet man dabei, dass mit Nils Schuck mittlerweile auch der erste Ochtendunger als Gastspieler bei den Freunden von der SC TS Ahrtal in der Rheinlandliga aktiv ist und direkt bei seinem ersten Einsatz erfolgreich war und mit Ella Reuber in diesem Jahr sogar auf nationaler Ebene bei den U12w Mannschaftsmeisterschaften eine Spielerin um den Titel mitspielt, wird klar wohin die Reise langfristig gehen soll.