Spielberichte SfrOII

Dritter Platz in der B-Klasse 18/19 mit Lust und Frust

Am Sonntag den 31.03.2019 fand in Ochtendung die zentrale Endrunde der B-Klasse statt. Ähnliche Vorzeichen wie im Vorjahr gab es dabei für die Mannschaften der Schachfreunde Ochtendung, doch während die dritte Mannschaft die Außenseiterchance nutzen wollte um Meister zu werden und die vierte Mannschaft den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen konnte und wollte (beides in separaten Berichten hier auf der Seite zu lesen) ging es für die zweite Mannschaft von Kathrin Bast, Nils und Moritz Schuck und Markus Höblich „nur“ noch um den Vizemeistertitel. Sollte zwischen Grafschaft II und „den Jungs“ aus der Dritten ein Sieger hervorgehen, würde ein Sieg gegen Brohltal Weibern III um Mike Kutzner den zweiten Platz bedeuten und damit eine Steigerung zum sehr guten dritten Platz in der Vorsaison.

Auch wenn Kathrin im Vorfeld schon so etwas ahnte, war zumindest der Verfasser dieser Zeilen über den Wechsel an Brett 1 bei den als Gastgeber geführten Weibernern reichlich irritiert. Mit Markus Wolff und das an schwarzen Figuren saß jemand ohne einen einzigen Punkt in dieser Saison einem Spieler völlig ohne Niederlage gegenüber. Nachbetrachtend ein kluger Schachzug von Mannschaftskapitän Mike Kutzner weil Markus Höblich mit dieser Situation echte Probleme entwickelte. Der einzige Einsteller der Saison nach einem eigentlich vorteilhaften Übergang ins Mittelspiel kostete einen Turm für einen Springer und einen Bauern – zwischenzeitliche Zeitnot bei Markus Wolff lies noch einmal Hoffnung aufkeimen aber der spielte seinen Vorteil insgesamt routinierter herunter als sein Punktekonto es vermuten lies. Die einzige noch mögliche Rettung sogar in einen Sieg durch Bauernumwandlung um Zug 50 herum erkannte Markus nicht mehr. Frust ist im Schach kein guter Ratgeber, aber Aufgeben kam eben doch auch nicht in Frage bis der finale Punkt für Weibern dann nicht mehr zu verhindern war. Ein denkbar unnötiger und ärgerlicher Punktverlust.

Kathrin Bast war es ebenfalls nicht gelungen dem mit fast 500 DWZ-Punkten mehr deutlich höher gewerteten Mannschaftsführer aus Weibern eine Niederlage oder ein Remis abzuringen. Mike Kutzner schaffte es in der Eröffnung den gegnerischen König im Zentrum zu behalten und so Angriff auf Angriff auf das verteidigende Material zu fahren. Kathrin lies sich dabei zu keiner Zeit entmutigen aber nach langem und konsequentem Härten der eigenen Verteidigung entstand irgendwann durch Überlastung ein Materialrückstand, der schließlich so groß wurde, dass sie die Waffen strecken musste. Mike Kutzner heimste so noch im Endspurt den Titel Brettmeister an Brett 1 ein, eine Ehre die auf der anderen Seite Moritz Schuck für Brett 4, diesmal aber an Brett 3 eingesetzt schon vor dem Spiel sicher hatte. In 7 Spielen hatte er bereits 6 Punkte erarbeitet und diesmal mit Noah van Veen einen Gegner noch ganz ohne DWZ-Wertung vor sich. Allerdings hatte Noah unter anderem Elisa Naumann vom designierten Meister Grafschaft II schon eine Niederlage beigebracht und war so sicherlich keine Laufkundschaft. Nach einem raschen Beginn der Partie öffneten sich alsbald freie Linien auf dem Brett, die beide Parteien für einen Angriff auf den gegnerischen König nutzen wollten. Moritz übersah aber die einzig effektive Mattdrohung seines Gegners mit dem Läufer auf der großen Diagonale und der Dame auf der vorletzten Reihe zu keiner Zeit und dezimierte gelassen das schwarze Material von Noah bis der Läufer kassiert war. Rasch war dann die Konzentration weg und damit für Weibern auch der zweite Punkt, da Nils Schuck an Brett 4 gegen Fabian Kutzner ebenfalls nichts anbrennen lies und einen Materialvorteil völlig routiniert in einen Partiegewinn umwandelte. Das letzte Mannschaftsendergebnis war so ein 2:2 Unentschieden.

Für Moritz endet die Saison damit fast makellos mit 7 Punkten aus 8 Spielen – Laut Spielerliste des Schachbundes gleichbedeutend mit +201 DWZ und der besten Entwicklung aller Spieler in dieser Spielklasse in dieser Saison. In der Bestenliste belegt Moritz dabei sogar Platz 4, vor Aljoscha Böhm aber hinter Nikita Hess aus er dritten Mannschaft und hinter Markus Höblich auf Platz 2. Lediglich der erste Platz geht in den Top 5 nicht nach Ochtendung, sondern völlig verdient an Mike Kutzner mit 8 Punkten aus 9 Spielen. Alle Ergebnisse und Tabellen können hier auf der Webseite des SBRP-Ergebnisdienstes nachgelesen werden.

Mit noch etwas mehr Konstanz lässt die Entwicklung der Mannschaft in der kommenden Saison sicher auf mehr als Platz 3 hoffen.

Text: Markus Höblich
Foto: Patrick Bast