Eine kleine und fast eine ganz große Sensation – Schachfreunde sammeln Punkte und Erfahrung
Auf der diesjährigen Rheinlandmeisterschaft in Lahnstein – traditionell ausgespielt um die Ostertage – gab es einiges zu erleben. Als junger Verein mit wachsender aber natürlich noch ausbaufähiger Spielstärke hatten die Schachfreunde Ochtendung mit dem eigentlichen Titelkampf im so genannten A-Meisterturnier nichts zu tun. Da leider kein Seniorenspieler und auch keine Spielerin aus den eigenen Reihen angetreten war blieb so „nur“ das Hauptturnier in dem unser Verein allerdings mit 11 von 64 Teilnehmern die größte Gruppe stellen konnte.
Dieses Turnier besteht traditionell aus einer bunten Mischung an Spielern jeden Alters und einer sehr großen Leistungsbreite, wobei Kai Mailitis vom VFR SC Koblenz mit 2080 DWZ sicherlich nicht überraschend am Ende mit 6,5 Punkten aus 7 Spielen das Turnier für sich entscheiden konnte.
Ohne besonderen Druck durch Auf- oder Abstieg und ohne echte Chancen auf den Turniersieg ging es bei der Teilnahme also in der Hauptsache um Erfahrungsgewinn und die Möglichkeit das eigenen Können auf Wettkampfebene unter Beweis zu stellen. Dass dabei auch kleine, frotzelig untermalte Privatfehden, besonders gegen die Bezirkskollegen aus Urmitz ihre Fortsetzung fanden war sicherlich der Unterhaltsamkeit zuträglich. Der Urmitzer Spieler Helmut Höfer, der bereits beim letztjährigen RLP-Open in Nickenich gegen Patrick Bast, Niklas Roth und Markus Höblich antreten musste, bekam diesmal von der Turniersoftware mit Niklas, Markus und Adrian Luckmann erneut drei Ochtendunger Schachspieler zugelost. In insgesamt 8 direkten Vergleichen behielten allerdings diesmal die Kollegen vom Rheinufer 4,5 Punkte für sich.
Der stärkste Sieg dabei gelang sicher Aljoscha Böhm, der mit Felix Rösch den Sieger des diesjährigen C-Turnier der Pfalz-Open bezwingen konnte – und das kaum 12 Stunden nach dem er am Vorabend ganz knapp einen Punktgewinn gegen den mit 1907 DWZ-Punkten fast 600 Punkte stärker stehenden Alexander Ries von den Schachfreunden Nickenich verpasst hatte. Neben der Auftaktniederlage gegen Günter Sassenroth sollte dies der einzige Punktverlust bleiben, so dass Aljoscha am Ende des Turniers mit einem ganzen Spiel weniger trotzdem Platz 25 (4 Punkte aus 6 Partien) erreichen konnte. Im vereinsinternen Wertungsranking katapultiert ihn das auf Rang zwei.
Neben Aljoscha konnten auch Niklas Roth, Patrick Bast, Adrian Luckmann, Fynn Schneider und Markus Höblich jeweils gegen Gegner mit deutlich höheren Wertungszahlen Punkte sammeln, wobei letzterem der Umstand half, dass eben jener Günter Sassenroth in der letzten Partie trotz ausgeglichener Stellung partout ein Remis in einen Sieg verwandeln wollte und so schlussendlich trotz eines Fehlers von Markus die Partie nach eigenem Fehler aufgeben musste. Fynn Schneider gelang das Kunststück gegen die vermeintlich schwächeren Gegner die meisten Punkte liegen zu lassen – ein nicht seltenes Problem bei Jugendspielern. Nach einer guten Abschlusspartie gegen Andreas Englert und dem zwischenzeitlichen Remis gegen Martina Klemens aus Urmitz gelang aber auch ihm ein absolut respektabler 36. Platz.
Nikita Hess und Leo von Elmpt hatten durch Fehltage etwas weniger Spiele, so dass sicher auch bei ihnen noch mehr Punkte und bessere Platzierungen realistisch gewesen wären. Und auch Florian Schneider und Felix Vollmer konnten bei ihrer ersten Turnierteilnahme dieser Art bereits Punkte sammeln. Für Unzufriedenheit gibt es definitiv keinen Grund.
| Spieler | Platz | Partien | Punkte | Buchholz |
| Markus Höblich | 19 | 7 | 4 | 23,5 |
| Aljoscha Böhm | 25 | 6 | 4 | 21 |
| Adrian Luckmann | 35 | 7 | 3,5 | 22 |
| Fynn Schneider | 36 | 7 | 3,5 | 17 |
| Niklas Roth | 38 | 7 | 3 | 26 |
| Patrick Bast | 40 | 7 | 3 | 25 |
| Nikita Hess | 49 | 6 | 2,5 | 19 |
| Florian Schneider | 50 | 7 | 2,5 | 18 |
| Leo von Elmpt | 52 | 5 | 2,5 | 13,5 |
| Felix Vollmer | 58 | 7 | 2 | 14 |
| 66 | 30,5 |
Das Turnier war das versprochene Erlebnis und wurde vom Gastgeber Turm Lahnstein bei bestem Wetter wunderbar ausgerichtet. Am Ende wurde mit Elias Höfer vom SC Koblenz jemand Sieger der Jugendwertung den sicherlich niemand auf dem Schirm hatte – bei 803 DWZ-Punkten und der großen Konkurrenz eine kleine Sensation.
Fotos von der Veranstaltung und Berichte findet man auf der Seite des Gastgebers und des Schachverbands:
https://turmlahnstein.wordpress.com/
https://www.schachverband-rheinland.de/?menuid=getlang=de
Hier geht es zum kompletten Bericht von Thomas Hönig: